Boxenstopp

caffe-davos
Ich sitze im Café. Der Kaffee steht vor mir. Ich mache Zucker hinein und rühre um.

Damit bin ich endlich angekommen - in der Gegenwart. Egal woher ich komme, wohin ich nachher muss. Jetzt bin ich da, vielleicht sogar richtig da. Ganz da in der Zeit, die jetzt ist. Gedanken gehen mir durch den Kopf. Ohne geht es einfach nicht.

Aber nur sie und die Leute auf der Straße bewegen sich.
Ich bin ja einfach nur da.

Ich schaue und mache Beobachtungen, Bewertungen.
Schlaue und weniger schlaue. Es liegt an mir.

bregenz-promenade
Vor mir breitet sich die Straße, eine Landschaft, ein Platz, etwas Musik, einfach das Leben aus. Ich nehme es wahr, in seiner Einfachheit, in der lebendigen Einfalt und praktischen Art und Weise - und entdecke mein Leben darin, meine Weite, die nicht nur vor mir liegt, sondern sich auch in mir ausbreitet - wenn ich einfach ganz da bin.

In dieser Weite schaue ich irgendwann durch alle und alles hindurch.

Das Leben vor mir geht einfach ohne mich weiter.
Ich lasse das zu - und alles los. Für einige Momente.

In denen geht das Leben dann in mir selbst weiter: In neuen Gedanken, in alten Kamellen, in tiefen Erkenntnissen und flachen Plattitüden.

caffe-costabrava
Das Café ist eine Chance: Für dunkelbraunen Kaffeegenuß, helle Gedanken und wache Momente. Einfach wenn ich da bin, ganz da bin - solange noch Kaffee da ist oder sogar darüber hinaus, denn die Weite vor mir und in mir kann ja so grenzenlos sein.